Plakat zur Geopolitik

An dieser Stelle gibt es ein paar ergänzende Hinweise zum Projekt Plakat. 

Das Plakat als PDF gibt es hier: Poster Geopolitik (PDF, 0,6MB)

Die Tabelle „Signifikanten der Geopolitik“ beruht auf einer Auswertung aller Artikel in den Tageszeitungen Frankfurter Rundschau, Die Welt, und taz. Es wurden zu jedem Jahr die signifikanten Begriffe im Vergleich zum Gesamtkorpus errechnet. Vereinfacht gesagt geht es dabei darum zu schauen, wie oft ein Wort durchschnittlich im Gesamtkorpus auftaucht und dies zu vergleichen mit einem einzelnen Jahr. Daraus errechnet sich die s.g. keyness. Neben diesem Wert wurde auch die Effektstärke berechnet, um zu schauen, ob die Begriffe tatsächlich aussagekräftig für den Teil- und Gesamtkorpus sind. Aus diesen Ergebnissen wurde die in beiden Berechnungen wichtigsten Raumbegriffe und weitere zentrale Worte ermittelt. Mit Rückgriff auf die Diskurstheorie (Foucault, Mouffe etc.) kann hier auf eine Bedeutung für den Diskurs um Geopolitik geschlossen werden.

Jahr Raum Sonstiges
2000 Afrika Erdöl
2001 Afgahnistan, Pakistan Globalisierung
2002 USA, Irak, Türkei Terrorismus, September, Wehrpflicht
2003 Irak, Bagdad Massenvernichtungswaffen
2004 Türkei, EU Beitrittsverhandlungen, IWF
2005 Asien, Russland Juschtschenko
2006 Iran, Israel, Indien, Libanon Hisbollah, Hamas, Abbas
2007 Iran, Usbekistan, Darfur Klimawandel, Hisbollah
2008 Georgien, Südossetien McCain, Obama
2009 Indien, Israel, Kaschmir Nationalismus
2010 China, Türkei seltene Erden
2011 Bahrain, Libyen, Tunesien, Ägypten arabisch
2012 Syrien, Iran anonymous, Assad
2013 Syrien, Zypern Gas
2014 Russland, Ukraine, Deutschland, Westen Wirtschaft, Putin, Maidan
2015 Griechenland, Donbas FIFA, Eisbären
2016 Türkei, Antarktis Trump. Brexit, Flüchtlingskrise
2017 Nordkorea, China, Syrien Trump, Xi, Seidenstraße

 

Der Beschreibung der Emotionen ergibt sich aus verschiedenen Datengrundlagen. Zur Betrachtung der Bilder wurde ein Script verwendet, welches über die API (Programmierschnittstellen) der großen US-Amerikanischen Zeitungen systematisch alle Bilder in bestimmten Artikeln durchsucht. In Beispiel wurden alle Bilder, die in Artikeln über Putin oder in denen Putin verhandelt wurde aus den Jahren 2010 bis 2017 in der New York Times betrachtet.

Die Verschiebung und Bedeutung von Emotionen stützt sich auf aktuelle  und historische Quellen aus Leserbriefen (aus überregionalen deutschen Tageszeitungen, 1975 bis 2017) und Tweets (hier wurden bisher 5 Millionen relevante Meldungen ausgewertet, 2017/2018). Mehr zu dem Vorgehen im Artikel Geopolitik und Emotionen im Neuen Kalten Krieg.:

Creutziger, C. 2018. „Geopolitik und Emotionen im Neuen Kalten Krieg. Feministisches Forschen und männliche Perspektiven.“ Feministische Geo-RundMail 2018, Nr. 75: 7-13.  online (PDF).

Die Graphik der Kategorien der Emotionen bezieht sich auf eine vereinfachte Kategorisierung von Emotionen in sieben Grundemotionen (Ekman). Die Zuordnung erfolgt mit Hilfe eines R-Scripts, welches in der Lage ist sehr große Textmengen zu durchsuchen. Zahlreiche emotionale Zuschreibungen bleiben dabei allerdings ungenau und werden als „other“ gekennzeichnet. Es lassen sich aber durchaus Veränderungen über die Zeit und Unterschiede in Teilkorpora sehr sicher bestimmen, da die insgesamt zur Verfügung stehende Datengrundlage sehr mächtig ist (5 Millionen Tweets entsprechen mehr als 250 000 A4-Seiten Text). Die gezeigte Graphik bezieht sich auf Tweets in den USA im Sommer 2017 mit Bezug zu Putin. Auch dazu gibt es weitere Informationen im oben genannten Artikel.